Die Jungfernreise ist nun schon einige Zeit her. Hermi wurde aber trotzdem fast jedes Wochenende genutzt und zwar so gut wie immer zum Golfwochenende in unserem Heimatclub „Golf in Wall“. Jetzt hat André ein ganzes Wochenende Bereitschaftsdienst und kann demzufolge nicht weit weg zum Golfen oder so, da er jederzeit zum Dienst abberufen werden könnte. Also kam er auf die wundervolle Idee: „Fahr doch mit Lisa-Marie mal ein Wochenende mit Hermi los. Macht es Euch schön!“

Das ließ ich mir natürlich nicht 2x sagen und rief umgehend mein Töchterchen, das demnächst 30 Jahre alt wird ;-), an und teilte ihr die Möglichkeit mit. Und siehe da… sie fand die Idee auch gut! Sie durfte sich auch den Zielort überlegen und so wurde es das Elbsandsteingebirge, Sächsische Schweiz. Ich fand im Internet einen in 2020 neu eröffneten Stellplatz in der Nähe der berühmten Bastei. Freitag, den 25. Juni 2021, ging es los. Ein bisschen aufgeregt holte ich Hermi von seinem Stellplatz und dann wurde er von André mit allen notwendigen Flüssigkeiten versorgt und ich füllte den Kühlschrank und den Kleiderschrank. Das Navi wurde programmiert und ab ging die wilde Fahrt… in den üblichen Stau in Berlin. Was bin ich froh, daß ich da nicht mehr zur Arbeit hinfahren muss. Mit kleiner Verspätung kam ich in Charlottenburg bei Lisa-Marie an und sie kam vollgepackt zum Hermi; also auch noch diese Vorräte in den Kühlschrank rein und die Reisetasche samt Yogamatte in den Schrank unter dem Bett verstaut. Das Fahrrad nahmen wir dann doch nicht mit, da das Verstauen in der Heckgarage sicher chaotisch geworden wäre. Wie es sich zeigen sollte, hätten wir es auch nicht gebraucht. Zusammen stellten wir uns wieder in den Berliner Autobahnstau und schoben uns langsam aber stetig unserem Ziel entgegen. Kaum aus Berlin heraus, lief die Fahrt besser. Ich hatte mich schnell an das große Fahrzeug gewöhnt und hatte, sicher auch Dank der Automatik, keinerlei Probleme. Es machte mir großen Spaß zu Fahren und auch noch so liebe Begleitung zu haben. Das Wetter bot alles auf… Sonne, Wolken, leichter bis starker Regen. Als wir am Stellplatz

Reisemobilpark Bastei, Lohmen

ankamen, war es trocken und die Sonne kam auch raus. Der Platz wurde erst 2020 eröffnet und bietet Stellplätze für verschieden lange Wohnmobile an. Die sanitären Anlagen sind sehr ansprechend gestaltet und für 2,00 EUR pro Tag und Person extra zu buchen. Das brauchen wir eigentlich nicht, aber was soll es …

Wir fanden einen schönen Platz am Rande der Parkfläche. Die Stellplätze wurden durch Nichtmähen des Grases abgeteilt. Also dort wo gemäht ist, kann man stehen. Es sind noch die Schilder mit den Längen der Fahrzeuge zu beachten. Das war aber kein Problem. Aufgrund der schlechten Wetterlage der Vortage, waren viele Camper vorzeitig abgereist, wie mir die Betreiberin erzählte. Wir parkten so günstig ein, daß wir Hermi nicht mal die Kissen unter die Vorderfüsse packen mussten. Die Camper-App zeigte lediglich ein vorderen Überstand von +2 cm an. Damit konnten wir gut leben. Jetzt brauchten wir nur noch den Strom anschließen, die Heckstützen und die Markise rauskurbeln und dann hätte das ruhige Wochenende beginnen können. Wir entschlossen uns aber noch einen „Spaziergang“ zur Erkundung der näheren Umgebung zu machen. Na kein Problem, schließlich haben wir den ganzen Tag im Auto gesessen.

Wir machten uns also auf eine kleine Erkundungstour rund um den Stellplatz und erreichten nach einer guten halben Stunde eine kleine Ortschaft, die sich viel der Aufklärung von Flora und Fauna gewidmet hat. So trafen wir u.a. einen Hobby-Imker, der ohne Schutzbekleidung sich der Pflege seiner Bienen widmete. Kinder hatten wohl den Auftrag verschiedene Getreideähren zu finden und zu bestimmen. Ich wurde befragt, ob es sich bei der dargebotenen Ähre tatsächlich um Roggen handelt. Ich überprüfte mein Wissen mit einer App und stellte fest… stimmt ist Roggen. 😉

Am nächsten Morgen frühstückten wir ausgiebig, vegan und von meiner Lisa liebevoll zubereitet.

Dann ging es los zur Wandertour. Das Wetter war vielversprechend und wir gingen mit Rucksäcken, die mit viel Wasser und kleineren Snacks gefüllt waren, los in Richtung Bastei. Die Stellplatzbetreiberin hatte Lisa auf der Karte eine Route empfohlen, die eine Rundtour beinhaltete, die knieschonend sein sollte. Dafür werde ich ihr wohl ewig dankbar sein. Auf der Route durch Sächsische Schweiz gingen wir gefühlt eine Stunde lang Stufen herunter und herunter und herunter…. hätte ich die hoch gehen sollen… ich hätte vermutlich nach der Hälfte per Hubschrauber ausgeflogen werden müssen. Die schönen Landschaft und die vielen Naturschönheiten entschädigten aber für alle Anstrengungen.

Da wir unsere Masken vergessen hatten, konnten wir nach Besichtigung der Bastei und einem Mittagessen leider nicht den Shuttlebus nehmen. Aber da wir nun sowieso schon 12 km durch unterschiedlichstes Gelände gelaufen sind, war das auch egal. Glücklich und zufrieden erreichten wir dann am Nachmittag wieder unseren Stellplatz und machten es uns gemütlich. Ich war fix und fertig!

Lisa ruhte sich auch ein bisschen aus und startete dann zur Yoga-Session. Ja… wenn man jung ist…

Fazit: Wir hatten jede Menge Spaß und es war eine rundum gelungene Tour. Der Stellplatz bot alles was der Wohnmobilist braucht, von hervorragenden sanitären Anlagen über alle Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten bis zum netten und auskunftsfreudigen Personal. Und dazu noch eine witzige Kleinigkeit:

Toilettenpapier im Sanitärbereich

Mama und Tochter machen das mal wieder!